Ehrenamt mit Bundesverdienstkreuz gewürdigt
Foto: Stadt Duisburg
Im Verein war was los!
Der Chef war sehr nervös und aufgeregt.
Die Mitglieder haben sich für ihren Chef gefreut.
Freunde, Familie und Sponsoren waren erfreut.
Es wurde applaudiert bis die Hände rot wurden.
Alle kamen im „feinen Zwirn“.
Freudentränchen wurden vergossen.
Und wofür das alles?
Im Rathaus in Duisburg im Mercatorzimmer wurde am 06.11.2018 dem 1. Vorsitzenden des Vereins Herrn Kurt Schreiber das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Zu den Gästen zählte auch der „Gründungsvater“ der Chellist Thomas Beckmann.

Von links nach rechts: Oberbürgermeister Sören Link, Kurt Schreiber, Thomas Beckmann
Foto: privat
20 Jahre Betreuung von Menschen in Not
Jahresbericht zum Jubiläumsjahr
Es ist zur langen Tradition geworden, jährlich über unsere Tätigkeit des abgelaufenen Jahres zu berichten und unsere Betreuungsarbeit transparent zu machen. Mit Ablauf des Jahres, über das wir in diesem Jahresbericht informieren, blicken wir auf ein 20 jähriges Wirken zurück.
20 Jahre üben wir unsere Betreuungsarbeit inzwischen aus. Mit unserem medizinischen Team haben wir vor geraumer Zeit unsere Arbeit auch auf die medizinischen Probleme „auf der Straße“ ausgedehnt.
Diese langjährige Aktivität war vor wenigen Tagen Anlass für eine kleine Feier, an der auch unser Oberbürgermeister Sören Link teilgenommen hat. Als besonderen Ausdruck seiner Verbundenheit mit uns hat er diesem Jahresbericht ein Grußwort gewidmet, über das wir uns freuen und auf das wir besonders hinweisen möchten. In seinem Beitrag dankt er ausdrücklich auch allen Freunden, Förderern und Sponsoren, die uns unterstützen. Wir schließen uns seinem Dank an Sie ausdrücklich an. Ohne Ihre Spenden oder andere Unterstützungen wäre unsere Arbeit überhaupt nicht möglich.
Wir hoffen, dass Sie in diesem Bericht den einen oder anderen Artikel finden, der Sie besonders berührt und durch den Sie vielleicht angeregt werden, Menschen in Ihrer Umgebung von uns zu berichten. Für Fragen oder Anregungen haben wir jederzeit ein offenes Ohr.
Insbesondere für unseren medizinischen Dienst interessieren wir uns für Mitbürger mit ärztlichen und pflegerischen Kenntnissen zur Verstärkung des medizinischen Teams.
Die Finanzierung unserer Betreuungsarbeit
Gelegentlich werden wir von Bürgerinnen und Bürgern nach der Finanzierung unseres Vereins gefragt.
Es gibt keine zentrale Finanzierungsquelle. Wir finanzieren uns aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen, welche sich nicht selbstverständlich erschließen:
- Unser jährlich stattfindender Weihnachtsbaumverkauf, durch den wir einen guten Anteil unserer Einnahmen erzielen.
- Spenden aus Konzertveranstaltungen, insbesondere Konzerte mit dem Cellisten Thomas Beckmann, die jedoch nicht jährtlich stattfinden.
- Zuwendungen von Institutionen und Stiftungen.
- Auch kleine Beträge erreichen uns in unseren Spendenhäusern, die wir in verschiedenen Geschäften stehen haben.
- Einzelne Bürger aus Duisburg und der weiteren Umgebung unterstützen uns schon seit Jahren mit regelmäßigen monatlichen Beiträgen
- Bürgerinnen und Bürger bitten gelegentlich ihre Gäste bei Feiern, anstelle von Geschenken, um Spenden für unseren Verein.
- Einzelne Kirchengemeinden spenden uns ihre Kollekten.
- In zunehmenden Maße spenden diverse Firmen die Gelder, die sie früher für Geschenke/Weihnachtsgrüße an Kunden ausgegeben haben, nun uns, vor allem zu Weihnachten oder zum Jahresende.
- Privatpersonen sammeln ihr „Kupfergeld“ und geben dies beutelweise in der Geschäftsstelle ab.
Trotz der Spendenfreudigkeit der Bevölkerung wissen wir zu Jahresbeginn nie, ob uns wieder genügend Spendengelder erreichen, damit wir Arbeit weiterhin leisten können.
Wir erhalten weder öffentliche Zuschüsse noch sonstige regelmäßige Zuwendungen.
Wir danken daher allen Bürgerinnen und Bürgern, Firmen und Institutionen sehr herzlich für die Unterstützung, ohne die unsere Arbeit nicht möglich ist.
Armut weltweit und vor der Haustür
Die Armut in der Welt nimmt zu. Laut der Organisation Oxfam wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer.
„Das oberste Prozent der Weltbevölkerung verfügt über mehr Vermögen als der Rest der Welt zusammen“. Mit anderen Worten: Die 62 reichsten Menschen dieser Erde besitzen genauso viel Geld, wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.
Aus dem Armutsbericht 2015 des paritätischen Wohlfahrtsverbandes lassen sich die Entwicklungen der Armut in Deutschland ablesen. Auch in unserem Land wird die Schere zwischen armen und wohlhabenden Menschen immer größer.Aber was bedeutet es eigentlich arm zu sein? Nach einer Definition der Europäischen Union für Armutsgefährdung, ist der von Armut bedroht, der weniger als 60% des durchschnittlichen Jahreseinkommens zur Verfügung hat. Für einen Singlehaushalt lag die Armutsgrenze 2013 bei 892€ im Monat. Eine 4-köpfige Familie war nach dieser Berechnung arm, wenn sie monatlich 1873€ oder weniger zur Verfügung hatte.
Besonders betroffen von den Armutsentwicklungen ist das Ruhrgebiet. Hier sind, im Gegensatz zu allgemeinen Deutschlandtrends, die Arbeitslosenzahlen nicht zurückgegangen und weiterhin auf hohem Niveau. In Duisburg leben zum Beispiel immer noch 13,2% arbeitslose Menschen (BRD 6,2%) und ca. 32.000 sogenannte Bedarfsgemeinschaften, die von Arbeitslosengeld II (HartzIV) leben. Viele von Ihnen können als langzeitarbeitslos betrachtet werden, da sie mehr als ein Jahr arbeitslos waren bzw. sind. Für Sie besteht kaum eine Möglichkeit in den 1. Arbeitsmarkt zurückzukehren. Dafür verfügt die Stadt Duisburg, auch im Gegensatz zu anderen Regionen, über viel zu wenige versicherungspflichtige Arbeitsplätze. Das bedeutet, dass sich die Lebenslage dieser Menschen voraussichtlich auch in den kommenden Jahren nicht verbessern wird.
Armutsentwicklungen haben auch immer Auswirkungen auf Entwicklungen des Wohnungsmarktes. Die Verknappung von Wohnraum nimmt weiter zu. Iin vielen Städten außerhalb des Ruhrgebiets wird die Ressource Wohnraum unerschwinglich. Aber auch in Städten, wie Duisburg, wird erschwinglicher Wohnraum für die Armutsbevölkerung immer geringer.
Die BAGW (Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe) stuft die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland als besorgniserregend ein. Waren in 2014 335.000 Menschen ohne Wohnung, so wird eine Steigerung der Zahlen bis 2018 auf mehr als 500.000 Wohnungslose vorhergesagt. Dies wäre eine Steigerung zwischen 2015 und 2018 von ca. 60%. Ebenfalls steigt die Zahl der Haushalte die von Wohnungslosigkeit bedroht sind.